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Search Engine Optimization

Userverhalten

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor:

Ein Kunde gibt bei Google "günstige Herrenschuhe" ein. Er klickt auf das erste Ergebnis, guckt sich die Seite kurz an. Dann klickt er im Browser zurück, kommt wieder auf die Google-Ergebnisseite und klickt dort den zweiten Link an. Dort bleibt er einige Minuten, bis er die Seite schließt.

Was könnte eine Suchmaschine daraus schließen?

Richtig, dass die zweite Seite offenbar relevanter für die Suchanfrage ist als die erste. Wenn sich dieses Muster wiederholt und oft genug vorkommt, wird diese Annahme immer wahrscheinlicher.

Seit dem Panda-Update bezieht Google solche Verhaltensweisen in das Google-Ranking mit ein. Das bedeutet: Seiten mit negativem Userverhalten werden schlechter gerankt oder haben es schwerer, hoch zu ranken. Google hat damit einen großen Schritt zu mehr Userzufriedenheit getan.

Natürlich kann Google nicht alles messen. Hat eine Seite kein Google Analytics eingebaut, erfährt Google nichts über die Verweildauer und andere Werte. Drei Dinge kann Google jedoch immer messen:

  • Klickrate in den SERPs
  • Verweildauer bis zum Rücksprung zu Google
  • Rücksprungrate zu Google (Bounce Rate)

Wenn der Besucher die besuchte Seite einfach schließt oder eine neue URL eingibt, um eine andere Seite zu besuchen, hat dies keine eindeutige Aussagekraft. Lediglich aus der Kombination von Verweildauer und Bounce Rate kann Google Schlüsse ziehen.

Für Suchmaschinenoptimierer ist es daher heute wichtig geworden, diese drei Faktoren zu optimieren.

Klickrate optimieren

Die Klickrate gibt an, wieviel Prozent der Menschen, die ein Suchergebnis bei Google gesehen haben, es auch angeklickt haben. Die durchschnittliche Klickrate für jedes rankende Keyword der eigenen Website kann man sich in den Google Webmastertools ansehen.

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Die Klickrate hängt im Prinzip nur von wenigen Faktoren ab:

  • dem Titel
  • der Meta-Description
  • der angezeigten URL
  • und Rich Snippet-Elementen.

Titel und Meta-Description haben Sie ja im Rahmen der Onpage-Optimierung schon optimiert. Vielleicht haben Sie auch bereits eine Authorship-Verknüpfung durchgeführt, so dass das Bildchen angezeigt wird. Je auffälliger und attraktiver Ihr Snippet ist, desto höher die Klickrate.

Was glauben Sie, welches Snippet wird wohl häufiger angeklickt?

Rich Snippet mit Video-Vorschau

Es ist sehr gut möglich, dass sparhandy.de hier höhere Klickraten erzielt als t-mobile.de, obwohl diese auf dem ersten Platz und damit über sparhandy.de ranken.

Verweildauer und Bounce Rate optimieren

Während Sie bei der Klickrate noch mit Tricks den User zum Klicken bewegen können, ist das bei den anderen beiden Faktoren nicht mehr möglich. Hier können Sie den Besucher nur noch durch eine wirklich hochwertige Seite, ideale Usability und interessante Inhalte auf der Seite halten. Durch technische Tricks oder andere Spielereien richten Sie hier mehr Schaden an.

Was können Sie also konkret tun, um die Verweildauer zu erhöhen und die Bounce Rate zu senken?

  • Content erweitern: Haben Sie genug Inhalte auf der Seite? Beleuchten Sie das Thema aus jedem Winkel?
  • Content strukturieren: Haben Sie Übersichten, Checklisten, Aufzählungen, Bilder etc. eingebaut?
  • Multimedia: Haben Sie ein Video eingebaut? Durch ein gutes und passendes Video können Sie die Verweildauer multiplizieren.
  • Weiterführende Inhalte: Haben Sie unter dem Content weiterführende Artikel auf Ihrer Website verlinkt, falls sich der Besucher noch stärker einlesen möchte?
  • Call to action: Kann der Besucher irgendetwas tun? Zum Beispiel etwas herunterladen, sich zu einem Webinar oder zum Newsletter anmelden, die Seite in den Social Media sharen etc.?
  • Ladezeit: Lädt die Seite schnell? Eine zu lange Ladezeit ist einer der häufigsten Gründe für den Abbruch des Seitenbesuchs.
  • Usability: Ist die Seite übersichtlich und gut strukturiert aufgebaut? Findet sich der User schnell zurecht?
  • Suchfunktion: Kann der User die Seite gegebenfalls nach den passenden Inhalten durchsuchen?
  • Werbung: Ist Werbung, wenn vorhanden, zurückhaltend eingebaut oder wird der Besucher gleich mit Werbung erschlagen, wenn er die Seite öffnet?

Diese und viele weitere Faktoren spielen hier eine Rolle. Die Entwicklung zeigt: SEO, Content-Produktion und Usability wachsen immer mehr zusammen. Eine schlechte, userunfreundliche Seite kann es künftig mit allen SEO-Tricks der Welt nicht mehr auf die Top-Platzierungen schaffen — und das ist auch gut so!